Lieber Willi, liebe Mick

Die Begeisterung für die Luftfahrt muss ansteckend sein. Liegt es an der Freiheit in der Luft, die, wenn man sie nicht beherrscht, tödlich endet? Oder liegt es doch eher an der Ästhetik der Flugzeuge selbst, die gegen den Luftstrom nur in Stromlinienform bestehen können? Die Stromlinienform ist es, die begeistert. Sie assoziiert Grazie, Hüftschwung, glatte haut, sanfte Rundungen und schlanke Fesseln. Das ist es doch, was reizt - an so einem Flugzeug.
Das war es auch, was mich bewog, ein Buch über das DDR-Flugzeug "Typ 152" zu schreiben, und natürlich der Stolz darauf, dass es in unserem Land gebaut worden war. Kaum war das Buch veröffentlicht, klingelte das Telefon, und ein gewisser " Wimpel - Willi " meldete sich, um mich zu sich nach Hause einzuladen. Ich stellte mir zunächst den Willi wie den von der Fernseh-Rumpelkammer vor, dann als einen Flohmarkt-Sammel-Guru, doch schließlich sagte ich "Ja", denn wir wohnten schließlich in der selben Stadt Chemnitz - in der weiten Welt besser als Karl-Marx-Stadt bekannt. So ging ich eines Tages zu Willi und seiner Frau (Mick), um über Flugzeuge zu reden. Als ich wieder daheim war, hatte ich neue Freunde und eine große Herzlichkeit gefunden. seitdem besteht regelmäßiger Kontakt. Und bei meinem  neuestes Buch "Start ins Düsenzeitalter" legten Willi und Mick tatkräftig Hand ans Layout, als sie mir sagten, dass ich den Bucheinband nicht so technisch gestalten dürfte. Gemeinsam suchten wir aus dem riesigen Bildarchiv von Willi ( 80.000 Postkarten und Fotos) ein paar "wohlgestaltete Flugzeuge" aus, die mit ihren Stromlinien die Luftfahrt-Enthusiasten zum Lesen des Buches anreizen sollen. Denn Schönheit ist zwar äußerlich, aber sie muss von innen kommen, soll sie bleibend sein.

Viel Glück im Leben und vor allem, bleibt, wie ihr seid,

das wünscht 

Holger Lorenz


 

Die Variante II des DDR - Jets "Baade - 152"

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